Das “Made in Austria” IndustrieFORUM 2024 bot umfassende Einblicke in die aktuelle Lage und Zukunftsperspektiven der Produktionsindustrie in Österreich. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung der Ergebnisse der jährlichen Umfrage des „Made in Austria IndustriePANEL: Zukunft Produktionsarbeit Österreich“, an der über 100 VertreterInnen der österreichischen Industrie teilnahmen. Hochkarätige Vorträge von ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ermöglichten dabei einen intensiven Austausch zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Kreislaufwirtschaft und Nearshoring. Die Veranstaltung bot zudem eine Plattform für kritische Diskussionen und konkrete Lösungsansätze zu zentralen Herausforderungen der Branche, darunter die rückläufige Wettbewerbsfähigkeit und der Bedarf an Innovation im Produktdesign und nachhaltiger Produktion.
Den Link zur Studien finden Sie hier: Made In Austria IndustriePANEL 2024
Hier finden sich einige Kernaussagen der gehaltenen Präsentationen:
Grußwort: Vizerektor Peter Ertl
- Ertl sprach die Notwendigkeit von Lösungsansätzen in der Fertigungsindustrie an, wobei Künstliche Intelligenz als zentraler Punkt hervorgehoben wurde.
Prof. Sebastian Schlund
- Studienergebnisse: Die Studie zeigte rückläufige Wettbewerbsfähigkeit und MitarbeiterInnenzahlen in Österreich im internationalen Vergleich, während Innovation positiv bewertet wurde. Herausforderungen sind unter anderem die geringe Rückführquote bei Textilien (2 % statt EU-Ziel von 30 %) und der Einsatz von KI, um das Wissen im Unternehmen zu stärken. Aus dem Publikum gab es Kritik an der EU-Bürokratie.
Thomas Doms – TÜV Austria
- AI Regulatory Sandboxes: Doms erläuterte, wie KI-Regulierungs-Sandboxes risikobehaftete Technologien testen und für den Markt vorbereiten. Diese sollen Innovationsprozesse beschleunigen und dabei Regulierungen wie den AI Act berücksichtigen.
Prof. Sebastian Thiede
- Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft: Thiede legte den Fokus auf smarte, nachhaltige Produktionssysteme und die Förderung von „Circulation factories“. Er sieht großes Potenzial in der Verbesserung der Recycling-Technologien und betonte die wichtige Rolle des Produktdesigns.
Studierendenpräsentation – Alina Godun & Alexander Haberl
- Prozessoptimierung und Gamification: Die Studierenden stellten Konzepte zur Produktivitätssteigerung vor, z. B. durch Gamification (ähnlich wie bei Duolingo) und Machine Learning zur besseren Bewertung mentaler Anstrengung.
Lena Öllinger – Inklusion leben
- Barrierefreiheit und Inklusion: Öllinger stellte die Plattform MyAbility für Menschen mit Behinderung vor und betonte die Bedeutung von Barrierefreiheit. Diversität in Unternehmen steigert ihrer Meinung nach den Erfolg und fördert Innovation.
Michael Mayr – Silana und die Textilindustrie
- Nearshoring: Mayr erläuterte das Ziel von Silana, die Textilproduktion nach Österreich zurückzuholen. Nearshoring soll durch Transparenz in Lieferketten und Nachhaltigkeit für bessere Arbeitsbedingungen sorgen.
Alena Buresova
- Herausforderungen der tschechischen Industrie: Buresova sprach über die Schwierigkeiten der tschechischen Industrie, wie geringe Margen und Fachkräftemangel. Zusammenarbeit und Digitalisierung, besonders in KMUs, wurden als Lösungsansätze betrachtet.
Panel-Diskussion
- Kreislaufwirtschaft und Regularien: Die Kreislaufwirtschaft wurde als Motor für Innovation und Arbeitsplätze gesehen, jedoch gab es Kritik an langsamen Förderprozessen und übermäßigen Vorschriften, die Fortschritt hemmen könnten.