Am 13. Oktober versammelten sich rund 150 Teilnehmende im TUtheSKY der TU Wien zur siebten Ausgabe des Made in Austria IndustrieFORUM. EIT Manufacturing war gemeinsam mit dem Institut für Managementwissenschaft (IMS) der TU Wien, FHWien der WKW, Fraunhofer Austria und dem Fachverband Metalltechnische Industrie Co-Veranstalterin dieser Fachkonferenz.
Neue Studie als Entscheidungsgrundlage
Prof. Sebastian Schlund präsentierte die aktuelle Studie, die er gemeinsam mit Stefanie Eisl, Walter Mayrhofer und Tobias Granegger verfasst hat. Die Onlinebefragung liefert relevante Einblicke – knapp ein Drittel der Teilnehmenden stammt aus KMU.
Wesentliche Ergebnisse:
- Machine-Learning Einsatz in der Produktion stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich an.
- Die Mehrheit der Unternehmen beurteilt den EU AI Act positiv und erwartet Impulse für disruptive Innovation.
- Circular Economy erwirtschaftet bislang nur rund 15 % des Umsatzes in der Produktion, obwohl Prognosen deutlich höhere Potenziale aufzeigen.
- Roboterdichte nahm spürbar zu, parallel wurde ein negativer Ausblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterzahlen geäußert.
- Flexible Schichtmodelle gelten als Hebel zur Produktivitätssteigerung, während sich die Lieferzeiten zu den Kund:innen schon wieder verbessert haben.
Keynote “Kreislauffabrik” und Praxisbeispiele
Prof. Gisela Lanza illustrierte in ihrer Keynote, wie Green Manufacturing mit staatlichen Anreizen im Recycling und Remanufacturing vorangebracht werden kann. Celairion demonstrierte, wie CAMO-Dienstleistungen im Luftfahrtsektor durch digitale Dokumentenverwaltung und KI-gestützte Fotoanalyse Ausfallkosten minimieren.
Paneldiskussion “Deindustrialisierung in Österreich”
Theresa Neuhauser von EIT Manufacturing East moderierte die Podiumsdiskussion mit Prof. Gisela Lanza, Martin Riester, Florian Schellnast und Prof Michael Heiss. Im Fokus standen:
- Produktivitätssteigerung durch Digitalisierung zur Kompensation steigender Lohnkosten
- Effiziente Nutzung überschüssiger Energie während täglicher Lastspitzen
- Ergänzung staatlicher Förderprogramme durch private Co-Investments für Startups und Hidden Champions
- Verankerung langfristiger Innovationsnutzen in nationalen Strategien
Nachwuchsperspektiven
Ein studentisches Team präsentierte eine Watch-App, die via Machine Learning Videodaten manueller Holzbearbeitung in Echtzeit Gesundheitsrisiken erfasst. Ergonomie-Analysen sollen so direkt in Produktionslinien integriert werden.
Praxiseinblicke aus der Industrie
Mario Schuh stellte ein inklusives Fertigungskonzept vor, in dem zumindest 30 % der Belegschaft eine Behinderung aufweisen. Digitale Qualitätssicherung sichert Solardach-Produktionen, während Celairions CAMO-Ansätze die Luftfahrtinstandhaltung optimieren. Stefan Auer von Busatis berichtete, wie Automatisierung und frühe Roboterschulungen Berührungsängste abbauen und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards gewährleisten.
Ausblick und Dank
Das IndustrieFORUM 2025 hat verdeutlicht, dass Österreichs Fertigungssektor vor tiefgreifenden Transformationen steht. EIT Manufacturing East wird die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um digitale Lösungen, Fördermechanismen und grenzüberschreitende Kooperationen weiter voranzutreiben.
Unser Dank gilt dem Institut für Managementwissenschaft (IMS) der TU Wien, FHWien der WKW, Fraunhofer Austria und dem Fachverband Metalltechnische Industrie sowie allen Vortragenden für ihre praxisnahen Einblicke und Impulse.
Die diesjährige Studie kann hier abgerufen werden: Link
Die Pressemitteilung der FHWien der WKW: Link
Pressekontakt:
Lukas Schwab, MSc. (WU)
EIT Manufacturing East

