Beim Zukunftstag Graz 2024 nahmen über 1.000 Besucher teil, um unter dem Motto “#bettertogether” die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern. Das Ziel war es, durch Kooperation und Innovation Zukunftsprojekte voranzutreiben, insbesondere in der Region Steiermark.

In einer der Präsentationen hob Andreas Gams von EIT Manufacturing die Bedeutung von Innovation und Zusammenarbeit für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie hervor. Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung stehen im Fokus, um nachhaltige Lösungen für die Fertigung zu entwickeln.

Fünf Herausforderungen für die europäische Fertigung

Gams hob fünf zentrale Herausforderungen hervor, denen die europäische Fertigungsindustrie aktuell gegenübersteht:

  1. Fachkräftemangel: Der demografische Wandel und veränderte Kompetenzanforderungen machen ein schnelles Umschulen und Weiterbilden der Arbeitskräfte notwendig.
  2. Mangelnde Diversität: Frauen sind in der Produktion nach wie vor unterrepräsentiert, was das Innovationspotenzial begrenzt.
  3. Lineare Produktionsmodelle: Viele Fertigungssysteme basieren auf nicht wiederverwertbaren Materialien, was zu erheblicher Verschwendung führt.
  4. Hohe Treibhausgasemissionen: Trotz Initiativen wie dem Europäischen Green Deal bleibt der regulatorische Fortschritt langsam, wodurch klimaneutrale Ziele gefährdet werden.
  5. Fehlende Resilienz: Europas Abhängigkeit von bestimmten Rohstoffen und kritischen Komponenten, insbesondere während der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Kriegs, zeigte die Notwendigkeit, die Widerstandsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken.

Lösungsansätze von EIT Manufacturing

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt EIT Manufacturing auf drei strategische Schwerpunkte:

  1. Innovation im Mittelpunkt der Menschen: Die Förderung von Umschulungen und Weiterbildungen sowie die Verbesserung der Attraktivität von Arbeitsplätzen in der Produktion stehen im Fokus.
  2. Grüne Fertigung: Mit dem Ziel, Kreislaufwirtschaftsmodelle und Dekarbonisierung entlang der Wertschöpfungsketten voranzutreiben, soll die Produktion nachhaltiger werden.
  3. Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit: Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und smarter Automatisierung stärkt EIT Manufacturing die Souveränität Europas in strategisch wichtigen Industrien.